Im Grunde ist es fast witzig, wie das Knistern der Schallplatte fast schon romantisch dargestellt wird. Warum das so witzig ist? Na ja, eigentlich sollen Schallplattenüberhaupt nicht knistern und wenn sie es doch tun, dann hat das meist Gründe, um die man sich kümmern sollte.
Ist es nur die eine Platte, die ein bisschen knistert und alle anderen Scheiben sind völlig knister frei, dann kann man das Pech haben, wirklich eine schlechte Pressung erwischt zu haben. Das passiert aber nicht so häufig, wie es sich manch einer einredet.
Was Sie gegen knisternde und knackende Schallplatten tun können, das verrate ich in diesem Artikel.
Früher war alles besser
Ein Gegenstand häufiger Diskussionen ist die vermeintlich schlechte Qualität der heutigen Pressungen von Schallplatten. Dann heißt es, die Presswerke würden sich keine Mühe mehr geben und nur noch Mist produzieren. Denkt man mal einen Moment über diese These nach, dann sollte jedem schnell klar werden, dass das mit der gestiegenen Qualität in quasi jeder Industrie, vermutlich nicht der Fall sein wird.
Viel wahrscheinlicher ist es, dass am Plattenspieler irgendetwas verstellt ist. Ob das nun bewusst oder unbewusst passiert ist, völlig egal. Das ist ja eben das Schöne an Plattenspielern und der ganzen Analogtechnik, es lässt sich alles bis in kleinste Detail einstellen, dabei aber eben auch verstellen.
So hat das Knistern und knacken der Schallplatte oft sehr banale Gründe und die folgenden Gründe sind die häufigsten.
Die Platte sollte gereinigt werden
Falls Sie den wirklich beeindruckenden Unterschied zwischen einer verdreckten und einer frisch gereinigten Platte noch nie gehört haben, tun Sie sich mal den Gefallen. Der Unterschied ist enorm und wenn man das einmal erlebt hat, dann merkt man schnell, dass Staub und Dreck besonders häufig für ungewolltest knistern und knacken verantwortlich sind.
Mit einer Knosti*, also einer Waschmaschine für Schallplatten, lassen sich die Schätzchen schnell und einfach reinigen, um sie dann knister frei zu genießen. Falls Sie es lieber von Hand versuchen wollen, verlinke ich Ihnen hier meine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Thema Schallplatten reinigen.
Auflagekraft zu niedrig
Platz Zwei der häufigsten Gründe dafür, dass Schallplatten ungewollt knistern, ist eine zu niedrig eingestellte Auflagekraft. Warum sie zu niedrig eingestellt ist, lässt sich meisten nicht herausfinden, aber Fakt ist, dass es häufiger vorkommt als man denken mag.
Falls Sie eine Tonarmwaage* zur Hand haben, prüfen Sie doch einfach mal, wie hoch die Auflagekraft eingestellt ist. Dann werfen Sie mal einen Blick in die Bedienungsanleitung Ihres Tonabnehmers und schauen Sie, welche Auflagekraft empfohlen wird.
Meistens werden von den Herstellern Von-Bis-Werte angegeben. Nehmen wir mal an, dass Ihr Tonabnehmer eine Auflagekraft von 1,4 bis 2 Gramm benötigt, dann orientieren Sie sich ruhig an der Obergrenze. Anders gesprochen nutzen Sie einfach die höchstmögliche Auflagekraft.
Statische Aufladung
Für störende Nebengeräusche kann tatsächlich eine statische Aufladung verantwortlich sein. Kommt es zu ungewollten Spannungsdifferenzen zwischen Plattenspieler, Verstärker und Erdung können Störgeräusche entstehen. Sie können trotz mehrfach überprüfter und richtiger Installation aller Teile entstehen und sogar Veränderungen der Luftfeuchtigkeit sind eine mögliche Ursache.
Für dieses Problem gibt es zum Glück eine einfache Lösung, und zwar eine antistatische Kohlefaserbürste*. So ein Teil kostet nicht die Welt und es beseitigt statische Aufladungen und nebenbei auch noch Staub, lohnt sich also doppelt.
Eine zweite Lösung wäre ein fest installierter Mitlaufbesen, der dieselbe Aufgabe wie eine Bürste übernimmt.
Fazit
Meist sind die Gründe für ein übermäßiges Knistern bei Schallplatten leicht ausfindig zu machen und noch leichter zu beseitigen. Sollte keiner der genannten Punkte für Ruhe sorgen, dann kann es tatsächlich sein, dass Sie einfach Pech hatten und eine schlechte Pressung erwischt haben.